Donnerstag, 25. April 2019

Durch die Ukraine bis nach Kharkiv!

So schwer uns der Abschied von unseren Gastgebern auch fiel, freuten wir uns extrem auf‘s weiterfahren! Endlich wieder unser normales „Fahrradleben“ zu führen. Noch am ersten Abend im Zelt, konnten wir uns nicht davon abhalten den selbstgebrannten Wodka zu probieren. Aus unseren Kaffetassen tranken wir Stamperl für Stamperl bis die Flasche letztendlich fast leer war.

Der Beginn eines sehr lustigen Abends

Was soll ich sagen...so sehr wir uns auf das Weiterfahren freuten, waren wir am nächsten Tag nicht wirklich in der Lage „endlich“ wieder richtig Vollgas zu geben. Erst um 16 Uhr machten wir uns, etwas wackelig, auf den Weg Richtung „Bershad“. Wir schafften an diesem Tag stolze 15 Kilometer!
Am nächsten Tag begann dann nun wirklich wieder unser normaler Rhythmus. Nur mit einem Problem. Ich hatte leichte Halsschmerzen und merkte, dass ich nicht ganz fit war. Das Wetter schlug ebenso um. Nach mehreren schönen Tagen wurde es nun deutlich kühler und düsterer. Tag für Tag fühlte ich mich kränker, zusätzlich machte ich mir ständig Sorgen, ob wir es eh bis zum 27. April zur russischen Grenze schaffen werden (der Beginn unseres russischen Visum). Die darauffolgenden Tage waren ein regelrechter Krampf für mich. Der Wind wurde immer stärker und erschwerte die Situation umso mehr. Jeder Kilometer fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an. Doch ich biss mich durch! Wir fuhren jeden Tag um die 70 Kilometer, über „Uman“ und „Oksanino“ machten wir uns auf den Weg Richtung „Kropyvnytskyi“.
Das Wetter blieb leider weiterhin schlecht, doch meine Verkühlung wurde Tag für Tag besser!
Wir fühlten uns vom ersten Tag an extrem wohl in der Ukraine! All jenen denen wir begegnet sind, waren extrem nett und interessiert an unserer Reise. Immer häufiger wurden wir nach Fotos gefragt. Wir bemerkten, dass wir mittlerweile schon echt auffielen, in Form unseres Aussehens und natürlich mit unseren, doch sehr bepackten Rädern. Gegen Ende eines Tages wollten wir an einer Tankstelle Wasser auffüllen. Sofort kam der Besitzer der Tankstelle zu uns, er war erstaunt und fasziniert von unserem Vorhaben. Wir bekamen von ihm einen heißen Tee, zwei Flaschen Wasser und eine Flasche Cola und das gratis! Von einer weiteren Frau bekamen wir Joghurt und zwei Bananen. Immer wieder schön zu sehen wie gastfreundlich und hilfsbereit Menschen sein können!
Meine Verkühlung schüttelte ich nun endlich komplett ab, doch das Wetter blieb weiterhin schlecht. Wir ließen uns davon aber nicht beeindrucken und fuhren nun jeden Tag um die 80 Kilometer. Wir machten uns weiter auf den Weg Richtung „Kremenchuk“. Es folgten einige sehr nasse und regnerische Nächte, eigentlich die ersten auf unserer Reise! Am Anfang war es noch etwas komisch und nicht wirklich erholen, wenn man in einem halbnassen Zelt lag. Doch wir gewöhnten uns recht schnell daran!

Einer von vielen traumhaften Zeltplätzen!

Meine Oberschenkel spürte ich auch immer mehr. Die ersten Kilometer an einem neuen Tag, oder das „wieder auf’s Rad setzten“ nach einer Pause, war/ist schon besonders zach! Na gut, dies gehört nun mal auch zu so einer Reise.
Wir hielten unseren Schnitt von um die 80 Kilometer und schon bald wurde uns bewusst, dass wir es doch noch bis zum 27. April an die russischen Grenze schaffen könnten.
Als wir in Kremenchuk ankamen, verbrachten wir einige Zeit auf der Brücke, die über den Fluss „Kremenchuts`ke“ geht. Es waren unglaublich schöne Minuten!

Wir zwei auf der Brücke in Kremenchuk

Die gefühlt niemals aufreißende Wolkendecke über uns, begann sich nun auch endlich etwas zu lockern und so waren wir voller Hoffnung, nach gefühlt einer Ewigkeit eventuell morgen wieder die Sonne zusehen. Und so war es auch!

Endlich konnten wir wieder unsere Sachen trocknen! :)

Wir hatten wieder die Sonnen im Rücken! Schon ein paar Tage später kamen wir in der ersten richtigen Großstadt „Poltava“ an. Von Poltava ging es weiter Richtung „Kharkiv“! Doch dies war gar nicht so einfach wie gedacht. Ca. eine Stunde fuhren wir im Kreis.  Niemand konnte uns sagen, wie wir zu fahren haben müssen. Letztendlich trafen wir einen „Hobbyradfahrer“, namens Dmitry. Wir plauderten etwas, machten Fotos und schon ging es für uns weiter Richtung Kharkiv. Uns fehlten  noch um die 140 Kilometer! Langsam wurde uns auch bewusst, dass wir nicht nur rechtzeitig zur russischen Grenze kommen, sondern eigentlich schon fast zu früh in Kharkiv ankommen. Denn laut Zeitplan sollten wir am 21. April in Kharkiv ankommen. Wir nahmen wieder Kontakt mit Valentina auf. Sie hatte nämlich gemeint, dass sie in Kharkiv jemanden kennt, der uns die Stadt zeigt und uns eine Übernachtungsmöglichkeit organisieren kann. So haben wir die letzten Tage viel mit Nikolay geschrieben, wo und wann wir uns in Kharkiv treffen. Das traumhafte Frühlingswetter begleitete uns die letzten Tage bis in die Großstadt. Ca 15km fuhren wir durch die Vorstadt, bis wir schlussendlich am Treffpunkt (Hauptbahnhof von Kharkiv) ankamen. Nun warten wir auf Nikolay...

Elias


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Montag, 22. April 2019

Die ersten Tage in der Ukraine

Der letzte Tag in Moldawien stand ganz im Zeichen des bevorstehenden Grenzüberganges zur Ukraine. Da wir im Internet gelesen hatten, dass er nur für Autos, aber dezitiert nicht für Fußgänger und Radfahrer geöffnet ist, waren wir sehr nervös. Den ganzen Tag über schlugen wir uns mit Gedanken herum wie wir das Problem lösen könnten. Wir haben uns dann darauf verständigt, dass wir uns dumm stellen und lachend auf die Grenzbeamten zufahren, wenn wir abgewiesen werden uns einen netten LKW Fahrer suchen und mit ihm über die Grenze trampen.
Ungefähr gegen 19:00 Uhr am Abend kamen wir zum Grenzdorf "Cosauti". Wie es so oft im Leben ist, kam alles ganz anders als gedacht. Der Grenzübergang war ein kleiner Posten mit nur 4 Beamten. Die Straßen zum Posten waren so klein, dass keine LKW's durchgepasst hätten. Ein einziges Auto stand vor dem verschlossenen Schranken. Daneben war, wir trauten unseren Augen kaum, eine eigene Spur für Fußgänger. Wir schoben die Räder zu dem etwas grimmig dreinblickenden Grenzbeamten und durften sofort den ersten Zaun passieren. Nachdem ein weiterer Beamter 10 Minuten lang mit unseren Pässen im Grenzhäuschen verschwand, hatten wir die erste Hürde überstanden. Wir waren aus Moldawien ausgereist. Wir schoben die Räder zum Ufer des Grenzflusses "Tyra", setzten uns auf einen Stein und warteten mit anderen Fußgängern darauf, dass wir die kleine Fähre, die uns auf die ukrainische Seite bringen sollte, betreten durften. Nachdem wir um die 10 Fußgänger und ein Auto waren, meinte der Fährmann, es sei Zeit abzulegen.
Zu dieser Zeit hatte sich bei mir die Nervosität schon gelegt, Elias war noch etwas aufgeregt. Die 10 minütige Überfahrt war wundervoll, sie war sogar noch besser und schöner als ich es mir daheim in Österreich beim Planen der Route vorstellen konnte. Mit den letzten warmen Sonnenstrahlen im Gesicht, schipperten wir zur ukrainischen Seite des Flusses. Ich saß auf einer Bank am Rand der Fähre und sah wie der moldawische Posten immer kleiner und auf der anderen Seite die ukrainische Flagge immer größer wurde. Das war Reiseromantik in voller Intensität! Mir kamen fast die Tränen. Das war bestimmt der schönste Grenzübergang auf unserer Reise, irgendwann muss ich wiederkommen, nur um nochmals die Fähre benützen zu können.


die Grenzfähre

Nachdem ich 10 Minuten lang friedlich in Gedanken versunken da saß, holte mich der ukrainische Grenzbeamte wieder in die Realität zurück, er empfing uns mit bösem Blick und einem Sturmgewehr.
Als wir die Pässe herzeigten durften wir den ersten Schranken passieren und kamen in den zweiten Kontrollbereich. Nach einer erneuten Überprüfung der Pässe kam ein Vorgesetzter der mitbekam, dass wir aus Österreich waren. Er konnte ein paar Wörter Deutsch. Sein Erscheinen wirkte Wunder, auf einmal wich die Härte in den Gesichtern der anderen Soldaten, sie wurden richtig freundlich und lachten sogar. Wir führten "small-talk" über Fussball, ein Gesprächsthema, das in jeder Situation anwendbar ist und jedes noch so dicke Eis bricht. Im Gegensatz zur moldawischen Einreise wurde nicht einmal unser Gepäck durchsucht, wir glauben, dass lag daran, dass der Höchstanwesende persönlich sich unser annahm und er ziemlich begeistert von unserer verrückten Idee war. Es ist eigentlich pervers, aber der österreichische Pass ist extrem hilfreich, man wird teilweise bevorzugt behandelt, anscheinend sind Österreicher sehr gerne gesehen. Bis jetzt zumindest! Die richtig harten Grenzen kommen schließlich noch.
Die Moldawen wurden nämlich sehr wohl kontrolliert und mussten das Gepäck aufmachen. Bei der dritten Station mussten wir nochmals die Pässe herzeigen und wieder 10 Minuten warten. Die Soldatin die unsere Pässe einscannte war auch sehr gut aufgelegt, sie scherzte mit mir über mein, mittlerweile schon acht Jahre altes Passfoto. Den letzten Schranken durften wir ohne erneutes herzeigen der Pässe passieren! Ich verstehe nicht warum man vier Mal den Pass herzeigen muss...Aber ist ja auch egal! Wir waren in der Ukraine und das war das Einzige was zählte!


letzter Blick nach Moldawien

Mit der Zeit fing es an zu dämmern, unser Plan war es Wasser zu finden und uns dann einen Zeltplatz zu suchen. Wir fuhren einfach drauf los, in die gefühlt richtige Richtung, da wir der kyrillischen Schrift nicht mächtig waren. (wie sich später herausstellen sollte war es tatsächlich die richtige Richtung) 
Nach 15 Kilometer verließen wir die Hauptstraße und fuhren über eine kleine Schotterstraße in das kleine Dorf "Kachkovka". An einem Haus fragten wir einen älteren Herren, ob wir unsere Flaschen auffüllen dürfen. Wir bekamen frisches Brunnenwasser und wollten schon weiterfahren, als drei seiner Nachbarn dazu kamen. Sie wollten wissen was uns in ihr Dorf verschlagen hatte. Mit Händen und Füßen erklärten wir ihnen unser Vorhaben. Die vier Herren wollten uns anfangs gar nicht glauben, als wir ihnen dann eine Karte mit der geplanten Route zeigten waren sie sehr erstaunt und begeistert. Sie lachten und gaben uns zu verstehen, dass wir wohl ein bisschen verrückt seien! Circa eine Stunde hat dann unsere sehr gestenreiche Unterhaltung gedauert, mittlerweile war es schon stockdunkel! Sie haben uns dann noch zu verstehen gegeben, dass es im Dorf ein Café gibt, bei dem wir eventuell mit Euro bezahlen können (wir hatten wieder mal keine landesübliche Währung dabei). Begleitet durch Hundegebell fuhren wir durch das dunkle Dorf in Richtung Café. Dort angekommen blieb Elias draußen bei den Rädern und ich wollte die Lage klären. Ich wurde schon vor dem Eingang von einigen betrunkenen Ukrainern begrüßt, bevor ich bei der Bar ankam und die Kellnerin fragen konnte, ob sie Euro akzeptiert, hatte ich schon einen Wodka in der Hand und eine Einladung zum übernachten. Ich erklärte den Anwesenden unsere Reise und warum wir hier gelandet waren. Wir müssen die ersten Touristen gewesen sein, die sich in das Dorf verirrt hatten, auf jeden Fall waren wir die Attraktion schlechthin. Während ich schon beim zweiten Wodka war, wurde Elias hereingeholt, auch er musste nicht lange auf ein Stamperl warten. Wir mussten unzählige Fotos machen und ständig neue Hände schütteln. 
Mit der Zeit wurde die Situation etwas unübersichtlich, wir fühlten uns beide etwas unwohl. Ständig wurde nachgeschenkt und keiner machte Anstalten zu gehen. Nach einigen Gläsern Wodka beschlossen wir nichts mehr zu trinken, damit wir die Kontrolle über die Situation nicht verlieren. Mein Unbehagen wurde dadurch verstärkt als einige von den Gästen meinen Pass betrachten und dann sogar Fotos mit mir und meinem Pass machen wollten. Sie selber zeigten mir auch voller Stolz ihre ukrainischen Personalausweise. Ich verstehe nicht, was so toll an meinem Pass ist, aber sie waren richtig glücklich als ich nachgab und ihnen erlaubte von der Vorderseite ein Foto zu machen.
In der Zwischenzeit wurde Elias von zwei sternhagelvollen älteren Typen angequatscht und zum Saufen animiert. Er erzählte mir später, dass er sich sehr unwohl gefühlt hat und sich nicht sicher war, ob wir nicht komplett über den Tisch gezogen werden. Elias kam zu mir an die Bar und gab mir zu verstehen, dass wir jetzt abhauen sollten. Noch vor fünf Minuten hätte ich dem Vorschlag sofort zugestimmt, doch in der Zwischenzeit kam eine Frau in das Café, die gebrochen englisch sprach und mir sagte, wir können bei ihr übernachten. Der Umstand, dass sie sehr nett und vertrauenswürdig aussah und noch dazu nüchtern war, gab mir Hoffnung, dass es vielleicht doch alle nur gut meinten. Ich überredete Elias noch ein paar Minuten zu warten und zu beobachten wie sich die Lage entwickelt. Im Nachhinein war das das Beste was wir hätten machen können.
Wir gingen mit ihr vor das Café, wo schon ein weißer Lieferwagen stand. Der Fahrer half uns die Räder zu verstauen. Elias stieg vorne ein, ich musste im Laderaum Platz nehmen um die Räder zu halten. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film, ich war mir immer noch nicht zu 100% sicher, ob das jetzt die letzte Etappe zu einem sicheren Schlafplatz war, oder vielleicht doch eine Entführung. Ich nahm mein Handy und filmte die Situation im stockdunklen Laderaum. Ich dachte mir, wenn wir wirklich entführt werden sollten kommt die Aufnahme sicher gut im geplanten Film an.

 

Meine Befürchtungen haben sich aber in keinster Weise bestätigt. Als der Lieferwagen stehen blieb und ich ausstieg waren wir bei einem sehr schönen Haus. Wir stellten die Räder in die Garage und wurden von Valentina, der nüchternen Frau aus dem Café, in das Anwesen begleitet. Wir bekamen Essen aufgetischt, heißhungrig wie wir waren stürzen wir uns sofort darauf. Nach dem Essen durften wir unsere Sachen waschen und uns duschen. 
Im Nachhinein tut es mir richtig leid, dass ich im ersten Moment so viele Vorurteile hatte. Valentina und ihre Familie haben uns aufgenommen wie Familienmitglieder!
Eigentlich war es geplant, dass wir am nächsten Tag wieder auf den Rädern sitzen, aber wir bekamen eine Führung durch das Dorf. Wir besichtigten das alte Stadion und gingen zum befreundeten Dorfarzt um unseren Blutdruck zu messen :). 
Als es schon nach Mittag wurde, haben wir beschlossen noch eine weitere Nacht zu bleiben. Am nächsten Tag, so war zumindest unser Plan, wollten wir aber wirklich aufbrechen. Wir haben die Rechnung aber ohne Valentina gemacht, sie dachte gar nicht daran uns schon ziehen zu lassen. Sie verwickelte uns in ein, mehrere Stunden andauerndes, "Google translate Gespräch" bis wir selber einsahen, dass es sich nicht mehr auszahlt uns heute noch auf die Räder zu schwingen. Also gaben wir nach und verschoben die Abreise ein weiteres Mal.



das ominöse Café bei Tageslicht

Sergey, der Cousin von Valentina

spontane Essens und Schnaps Einladung

Blutdruck messen beim Dorfarzt

Damit wir den restlichen Tag nicht sinnlos rumsitzen und wir uns, zumindest ein klein wenig, für die unglaubliche Gastfreundschaft revanchieren wollten beschlossen wir unsere Hilfe anzubieten. 
Hinter dem Haus war ein kleines Feld, auf dem wir im Laufe des Nachmittags mit anderen Arbeitern Zwiebeln und Kartoffeln ansetzen. Während wir arbeiteten wurde schon ein weiteres Festessen vorbereitet, für das eigens ein Huhn geschlachtet wurde. Zusammen mit der ganzen Familie und den anderen Arbeitern saßen wir an einem großen Tisch und aßen ukrainische Spezialitäten und tranken hausgemachten Wodka. Es war wirklich ein tolles Gefühl, inmitten der großen Runde zu sitzen, ukrainisches Essen in sich rein schaufeln zu können und via "Google translate" und mit den Händen und Füßen zu kommunizieren.





Am nächsten Morgen waren wir beide ein bisschen traurig, da die Abreise kurz bevor stand. Valentina versuchte uns ein weiteres Mal zum Bleiben zu überreden, aber diesmal schafften wir es hart zu bleiben. Sie bestand aber darauf uns noch ein paar Kilometer mit dem Auto zu fahren. Gegen 15:00 verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern und stiegen wieder in den Lieferwagen (diesmal im Hellen und vorne). Kurz vor der Abreise haben wir noch ein riesiges Essenspaket mit Brot, Speck, Fleisch, Gurken, Käse, Äpfel, Kekse und Wodka erhalten! 

Wir fühlten uns beide von Anfang an extrem wohl, wären wir nicht auf einer Radreise nach Tokyo und würde uns das russische Visum nicht unter Zeitdruck setzten wären wir wahrscheinlich länger geblieben. Valentina und ihr Mann Anatolye hätten uns wahrscheinlich noch mehrere Wochen bei sich wohnen lassen. Es freut mich sehr, so unglaublich herzliche Menschen kennengelernt zu haben. 


unsere wunderbaren Gastgeber

Vielen vielen Dank für die Gastfreundschaft! Besser hätten wir uns die ersten Tage in der Ukraine nicht vorstellen können!

Бувай
Fabio

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Montag, 8. April 2019

Rumänien und Moldawien

Nach den, doch sehr aufregenden letzten Tagen, kamen wir gut in Oradea (Rumänien) an. Anfangs fühlten wir uns beide etwas unwohl, in der doch ziemlich großen Stadt. Es dauerte auch nicht lange bis wir ein super Hotel fanden! Am Abend waren wir noch rumänisch essen, ein Maß Bier durfte natürlich auch nicht fehlen! Den nächsten Tag nutzten wir, um uns die Stadt genauer anzuschauen.

In der Altstadt von Oradea 

Unser ganzes Gepäck durften wir währenddessen bei einem sehr netten Mann lassen. Die zweite Nacht verbrachten wir in einem Appartement. Am Abend kam ein Reisebus aus Graz in Oradea an. Wir erwarteten nämlich noch ein Paket, mit Sachen die wir bei Abreise vergessen hatten. Die Paketübergabe lief erfolgreich und war für uns zwei irgendwie ein witziger Moment. Wir ruhten uns noch einmal so richtig aus, bevor es wieder weiterging. Oradea ist eine extrem grüne, saubere und sehenswerte Stadt!


Am nächsten Tag raus aus Oradea, weiter Richtung Zalau, Dej und Bistrita. Wir machten gut Kilometer, das Wetter spielte auch mit, nur der Wind störte uns schön langsam. Mittlerweile bekamen wir auch einen wunderschönen Einblick in die rumänische Landschaft! Genauso wie ich es mir vorstellte, Hügel nach Hügel, extrem grün und total viele alte kleine  Dörfer. Wirklich wunderschön!

Ein kleines Feuer bei einem Zeltplatz 

Nach Bistrita folgten für mich die härtesten Tage auf der Reise. Der Wind wurde immer stärker und die Steigungen ebenso. Die nächsten zwei Tage hatten wir Pässe über tausend Meter dabei. Im nachhinein stellte sich heraus, dass dies Ausläufer von den 'Karparten' waren. Der Wind blieb aufrecht, doch die Pässe ließen wir hinter uns. Ab Campulung Moldevedesec ging es weiter Richtung Suceava und Botosani. Der Wind begleitete uns dabei immer von vorne oder von der Seite. Wir wussten gar nicht mehr wie es sich anfühlt 50km ohne Wind und ohne Steigungen voran zukommen.
Wir fühlten uns beide extrem wohl in Rumänien! Die Menschen waren extrem nett. Als wir einmal an der Tankstelle standen, um das freie WLAN zu nutzen, kam ein Polizeiwagen und stellte sich neben uns. Er quatschte mich an, in weiterer Folge sagte ich ihm das ich nur englisch und deutsch spreche. Ihn interessiert dies aber nicht und sprach einfach auf rumänisch weiter. Sein Daumen ging dabei aber nach oben und wir lachten. Ich glaube, er fand unser Projekt ganz interessant. Wenn wir unser Zelt aufbauten und Menschen bei uns vorbei kamen, winkten sie und grüßten uns. Die Menschen hatten kein Problem damit.
Nach 13 Tagen und ca 550km kamen wir an der moldawischen Grenze an!
Wir waren beide ziemlich entspannt, hatten ein gutes Gefühl. Doch gleich beim rumänischen Grenzposten erlangte uns der erste Schock. Der rumänische Grenzpolizist meinte das wir hier mit dem Rad nicht durchkämen. Er meinte wir müssten zu einem anderem Grenzübergang, der 800km (!!!) entfernt sei. Doch als wir unsere österreichischen Pässe herzeigten war alles kein Problem mehr. Der moldawische Grenzposten war danach kein Problem mehr. Es folgten drei Tage in Moldawien.

Hauptplatz in Riscani
Über Drochia ging es nach Soroca und weiteres an die Grenze zur Ukraine. Die moldawische Landschaft erinnerte uns sehr an den Osten Rumäniens. Wir waren beide in den letzten Tag in Moldawien sehr nervös, da wir im Internet lasen, dass man angeblich nur mit dem Auto über den Grenzübergang in die Ukraine kommt. Hoffentlich geht alles gut...

Elias

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